Übungsabend: Technische Hilfeleistung, auslaufende Betriebsstoffe

Unter diesem Thema hatte Übungsleiter Dr. Michael Wilhelm an diesem Abend ein interessantes Einsatzszenario vorbereitet. Ein LKW soll sich im oberen Kurpark den Dieseltank aufgerissen haben und große Mengen des Kraftstoffs seien schon in den Ententeich geflossen und drohten sich durch den Warmen Bach weiter auszubreiten.

Zwei Gruppen machten sich auf den Weg zur “Einsatzstelle” und wurden vor Ort mit dem Szenario konfrontiert. Um sich die Situation besser vorstellen zu können, hatte Wilhelm unseren Landrover Defender als verunfallten LKW ins Szenario eingebracht. Die Gruppe des Tanklöschfahrzeugs kümmerte sich um den verunfallten Fahrer, sicherten die Unfallstelle weiträumig ab, brachte Schuttmulden unter dem Fahrzeug in Position, um das weitere Austreten von Dieselkraftstoff zu verhindern und richtete um das Fahrzeug herum provisorisch eine Ölsperre ein. Die Mannschaft des Gerätewagens nutze die vorhandenen Materialien auf dem Rollcontainer “Ölspur” und kümmerte sich vorwiegend um die Eindämmung der Ölspur im Ententeich und legte Ölsperren auf dem Teich aus, gleichzeitig wurde der Abfluss des Teichs in den Warmen Bach entsprechend mit Ölsperren versehen.

Während alle Übungsteilnehmer ins Geschehen eingebunden waren, erweiterte Übungsleiter Wilhem das Szenario, indem einerseits der Diesel nun in großer Menge in die Kanalisation zu laufen drohte und gleichzeitig aus dem verunfallten Fahrzeug Rauch aufstieg. Der bei Verkehrsunfällen typische Dreifach-Brandschutz war bereits im Aufbau, sodass hier der Entstehungsbrand des Fahrzeugs schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Kanalisation wurde indes dadurch geschützt, dass auf einem angrenzenden Gully eine Schachtabdeckung aufgebaut wurde (Eine Schaumstoffmatte, die mit einem Wassersack beschwert wird, und somit den Gully vor eindringenden Flüssigkeiten abdeckt).

Da es im Übungsszenario zwischenzeitlich dunkel geworden war (jedenfalls mussten die Übungsteilnehmer sich das so vorstellen), musste die Einsatzstelle entsprechend ausgeleuchtet werden. Neben den beiden Lichtmasten auf den Fahrzeugen wurde auch der Powermoon aufgebaut und so eine großzügige und gleichmäßige Ausleuchtung der “Einsatzstelle” zu gewährleisten.

Doch Übungsleiter Wilhelm schaltete sich zwischendurch ein und teilte mit, dass der Fahrer des verunfallten Fahrzeuges wegen der Stresssituation eine brennende Zigarette unachtsam weggeworfen hatte und der Wald um das Übungsgebiet herum zu brennen beginne. Die beiden Gruppenführer sortierten ihre Einheiten neu und begannen mit dem Aufbau eines Löschangriffs. Vom Tanklöschfahrzeug aus wurde der erste Löschangriff durchgeführt, da entsprechend Wasser auf dem Fahrzeug verfügbar war. Parallel dazu kümmerte sich die Besatzung des Gerätewagens um die Herstellung der Wasserversorgung vom Ententeich aus, indem sie den Rollcontainer Wasserversorgung (Tragkraftspritze, Saugschläuche, weitere Armaturen) einsetzten und eine sogenannte Wasserversorgung aus offenem Gewässer vorbereiteten. Der beginnende “Waldbrand” war schnell im Griff und der Übungsleiter beendete die Übung. Alle hatten sichtlich Spaß und es war insgesamt ein gelungener Abend.